Qualitätsmanagement (QM)?
Die häufigsten Fragen haben wir für Sie zusammengestellt. Sie dienen nur der Information, und können natürlich keine persönliche Beratung ersetzen.
Was ist Qualitätsmanagement (QM)?
QM ist eine spezielle Organisationsform in einem Unternehmen / Arztpraxis / Klinik zur Wahrung einer gleichbleibenden optimalen Qualität. Sämtliche QM berücksichtigt dabei Faktoren, die am Ende Ein-fluss auf die gültige Qualität nehmen können.
Die beiden Hauptfaktoren bedeuten Kosten und Zeit.
Zeitliche Verzögerungen und vermeidbare Kosten im täglichen Arbeitsablauf gehen zu Lasten der Qualität. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die Behandlung eines Patienten, eines Produktes oder einer Dienstleistung handelt.
Was bringt Qualitätsmanagement?
Qualitätsmanagement bringt mehr Geld und Zeit.
Wie ist das möglich ?
Qualitätsmanagement erhöht durch Effektivität und Effizienz den Arbeitsablauf. D.h. QM minimiert mögliche Fehlerquellen, verhindert unnötige Kosten und zeitliche Verzögerungen. Es ermöglicht bessere, allgemeine Auslastung der Ressourcen und sorgt damit für höhere Umsätze. Auch senkt es drastisch die Reklamations- und Beschwerdequote.
Was ist Qualitätsmanagement-System?
Qualitätsmanagement ist das Ziel – Qualitätsmanagement-System ist der Weg dorthin.
„Viele Wege führen nach Rom“...
Im nachfolgenden stellen wir ihnen die vier Wichtigsten vor. Anmerkung: nur für das DIN EN ISO 9001;2008-System wird ein amtlich anerkanntes Zertifikat vergeben.
Für Sie das richtige System zu finden, haben Sie uns. Wir führen Sie persönlich über den kürzesten und besten Weg.
Die wichtigsten Qualitätsmanagement-Systeme
1. DIN EN ISO 9001 : 2008
Die weltweit gültige Norm ist weit verbreitet und stellt Anforderungen, die jedes gute Unterneh-men/Arztpraxis/Klinik erfüllen sollt und kann. Eine objektive Prüfung durch Zertifizierungsstellen entscheidet über das amtlich anerkannte Zertifikat. Das Verfahren wird Audit genannt.
2. European Foundation for Quality Management ( EFQM )
Der Verein setzt auf die eigenständige Erarbeitung eines Qualitätsmanagement-Systems und verlangt entsprechend hohen Aufwand an Zeit, Einsatz und Fachkenntnis. Die EFQM hat ihren Sitz in Brüssel und steht für „Excellence in Business“. Die Modelle der EFQM gehen weit über die Anforderungen der Normenreihe 9000 hinaus.
3. Total-Quality-Management ( TQM )
TQM setzt voraus, dass die Anforderungen der Normenreihe 9000 erfüllt sind. Zusätzlich sind umfang-reiche Motivationssysteme und Kontrollmechanismen aufzubauen sowie eine ausgefeilte Kunden-orientierung.
4. Balance Score Card ( BSC )
„Balance Score Card“ (frei übersetzt: „ausgewogenes Punktesystem“), geht noch einen Schritt weiter als TQM und EFQM: Die Finanzen des Unternehmens werden vollständig einbezogen und bewertet. Jede Abteilung, ggf. jede Mitarbeiterin erhält Vorgaben in Form von Soll-Punktzahlen, die zeitnah mit den tatsächlichen Leistungen verglichen werden.
Spezielle Informationen zu Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
Die bisherigen QM Informationen haben ihre allgemeine Gültigkeit in Unternehmen, Arztpraxen und Kliniken. Die nachfolgenden beziehen sich speziell auf Einrichtungen im Gesundheitswesen ins-besondere Arztpraxen.
Die folgenden Abschnitte zeigen zwei Auszüge aus den wichtigsten gesetzlichen Grundlagen, die Qualitätsmanagement und deren Einführung in Arztpraxen vorschreiben.
Die folgenden Angaben stellen keine Rechtsberatung dar, da sie die allgemeine Situation beim Betrieb einer Arztpaxis betreffen.
Qualitätsmanagement bei Einrichtungen des Gesundheitswesen – Vorschriften und Gesetze
Fünftes Sozial-Gesetzbuch SGB V, Viertes Kapitel, Neunter Abschnitt:
Sicherung der Qualität der Leistungserbringung § 135 - § 139 Auszug; § 135 a (2) Vertragsärzte ... sind ... verpflichtet, sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung zu beteiligen, ...
MPG und DVO MPBetreibV HeilG
Beschluss der 72, Gesundheitsministerkonferenz am 9./10. Juni 1999 in Trier
„Ziele für eine einheitliche Qualitätsstrategie im deutschen Gesundheitswesen“
Auszug:
4. Qualitätsmanagement in den Einrichtungen des Gesundheitswesens stärken:
Alle Einrichtungen führen bis zum 1.1.2005 ein an dem Stand der Wissenschaft und Technik orientiertes Qualitätsmanagement ein.
MedGV · RöntgenVO · UVV der BG für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hamburg
Weitere Fragen zum Qualitätsmanagement in Arztpraxen
Meine Praxis ist gut organisiert, kann ich einfach einen Prüfer kommen lassen und das Zertifikat abholen?
Nein, zum QM gehört mehr als zur klassischen Praxisorganisation, z.B. Definition und Messung von Zielen(Vision, Perspektive und Chancen für die Praxis), vollständige Vor- Anamnese, Muster-Verwal-tung, QM-Handbuch, eine für das QM zuständige Person (Qualitätsbeauftragter), ...
Steigert Qualitätsmanagement meine medizinische Qualifikation?
Nein, weder die persönliche noch die der Praxis.
Ich trete einem Qualitätszirkel meiner Kollegen bei, dann machen wir das gemeinsam, das wird doch zu schaffen sein?
Ohne eine Person, die langjährige Erfahrung im QM hauptberuflich gesammelt hat ist dies nicht zu verwirklichen. Das zeigen dutzendfache Erfahrungen mit Zirkeln, die sich monatelang dahinschleppen. Die Norm ist so komplex, dass zielgerichtetes und ergebnisorientiertes Vorgehen in einer stufenweise geplanten Reihenfolge essentiell notwendig ist.
Kann ich meine Software auch bei QM weiterhin nutzen?
Ja, in den meisten Fällen besitzt Ihre Software bereits die nötigen Anforderungen zur Unterstützung des QM-Systems.
Wenn die Krankenversicherung ( KV ) zertifiziert ist, gilt das dann auch für meine Praxis ?
Die Krankenversicherung ( KV ) gestaltet einige übergreifende und allgemeinverbindliche Regularien mit und kann deren Einhaltung stichprobenweise überwachen, aber sie kann nicht die in der einzelnen Praxis individuell überlegten Ziele und Prozesse kennen und gestalten. Daher kann sie auch nicht die Verantwortung oder „Garantie“ übernehmen.
Ich ernenne in meiner Praxis die Ersthelferin zur Qualitäts-Beauftragten, habe ich dann selbst nichts mehr damit zu tun ?
Qualität und deren Durchsetzung ist immer „Chefsache“, denn die Erfahrung zeigt, dass nur mit Ihrer aktiven Unterstützung der nötige Nachdruck vorhanden ist.